ADHS-Therapien für Kinder und Erwachsene – Mehr Fokus, weniger Stress

Kinder mit ADHS werden oft als “wild” beschrieben – doch manchmal geht es über dieses wilde Verhalten hinaus. Wenn das Verhalten deutlicher von Gleichaltrigen abweicht, wird irgendwann klar: Das Kind ist nicht nur wild, sondern eben „wilder“. Ob man die Diagnose mit Familie, Freunden oder der Schule teilt, ist eine individuelle Entscheidung. Doch anders sieht es aus, wenn es darum geht, das Kind selbst aufzuklären. Wann ist der richtige Zeitpunkt, um zu erklären, warum das Kind anders tickt? Und wie macht man das, ohne das Kind zu pathologisieren?

BTBF Hypnose und Mental Coaching Schweiz

Was ist ADHS? Eine einfache Erklärung

ADHS, die Abkürzung für Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom, ist eine neurobiologische Störung, die sowohl Kinder als auch Erwachsene betrifft. Es handelt sich dabei nicht nur um eine „Unaufmerksamkeit“ oder „Überaktivität“, wie viele denken, sondern um eine komplexe Störung, die das tägliche Leben in vielerlei Hinsicht beeinflusst. 

Wichtig ist: ADHS bedeutet nicht automatisch, dass man krank ist. Viele Menschen haben lediglich mildere Symptome und kommen gut mit ihrer Situation zurecht. Für andere können die Symptome jedoch belastend sein und sowohl das private als auch berufliche Leben erheblich erschweren. In solchen Fällen ist eine gezielte Therapie der Schlüssel zu mehr Lebensqualität.

Kernsymptome und Begleitsymptome von ADHS

ADHS zeigt sich durch 3 Kernsymptome, die im Alltag häufig stark ausgeprägt sind:

  1. Aufmerksamkeitsstörungen: Menschen mit ADHS haben Schwierigkeiten, sich auf Aufgaben zu konzentrieren, besonders wenn diese als langweilig empfunden werden. Die Konzentration lässt schnell nach, und Ablenkungen werden kaum gefiltert.
  2. Hyperaktivität: Besonders bei Kindern ist dies oft das auffälligste Merkmal. Sie sind ständig in Bewegung, zappeln oder haben Schwierigkeiten, ruhig zu sitzen. Im Erwachsenenalter äussert sich Hyperaktivität oft als innere Unruhe.
  3. Impulsivität: Betroffene handeln oft spontan, ohne nachzudenken. Das kann sich in plötzlichen Äusserungen oder Handlungen zeigen, die unangemessen wirken. Entscheidungen werden schnell getroffen, ohne mögliche Konsequenzen zu bedenken.

Neben diesen Kernsymptomen gibt es auch Begleitsymptome, die bei vielen Betroffenen auftreten:

  • Stimmungsschwankungen: Emotionen schwanken oft stark, was zu Schwierigkeiten in sozialen Beziehungen führen kann.
  • Verminderte Stresstoleranz: Bereits kleine Herausforderungen im Alltag können zu Überforderung führen.
  • Desorganisation: Dinge werden häufig vergessen, Aufgaben werden nicht zu Ende geführt, und es fällt schwer, den Überblick zu behalten.
  • Vergesslichkeit und Ungeduld: Diese Symptome treten bei vielen Menschen mit ADHS auf und machen den Alltag oft chaotisch und anstrengend.

ADHS ist in seiner Ausprägung sehr individuell, und nicht jeder Betroffene zeigt alle Symptome in gleicher Stärke.

Ursachen von ADHS

Ein wichtiger Faktor ist die genetische Veranlagung, aber auch Umwelteinflüsse und bestimmte Veränderungen im Gehirn spielen eine Rolle. Wenn Du oder Dein Kind mit ADHS-Symptomen zu kämpfen habt, kann eine gezielte Therapie der richtige Schritt sein, um wieder mehr Kontrolle über den Alltag zu gewinnen.

Genetische Veranlagung

ADHS ist in vielen Fällen erblich bedingt. Studien zeigen, dass eineiige Zwillinge in bis zu 80 % der Fälle beide von ADHS betroffen sind. Auch Angehörige ersten Grades, wie Eltern oder Geschwister, haben eine deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit, ebenfalls ADHS zu entwickeln.

Umwelteinflüsse

Neben der Genetik können auch äussere Faktoren ADHS begünstigen. Frühgeburten, Geburtskomplikationen oder Drogen- und Nikotinkonsum während der Schwangerschaft sind einige dieser Einflüsse.

Veränderte Gehirnstrukturen und Botenstoffe

Bei ADHS-Patienten zeigen Untersuchungen, dass die Gehirnregionen, die für Verhaltenssteuerung und Aufmerksamkeit zuständig sind, verändert sein können. Auch das Gleichgewicht von Botenstoffen wie Dopamin und Noradrenalin ist oft gestört. Eine passende Therapie kann helfen, dieses Ungleichgewicht auszugleichen und die Symptome zu lindern.

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ADHS-Therapie – Deine Möglichkeiten bei uns 

ADHS kann das tägliche Leben von Kindern und Erwachsenen stark beeinflussen, aber mit der richtigen Therapie kannst Du oder Dein Kind lernen, besser mit den Herausforderungen umzugehen. Unsere Therapien basieren auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und bieten eine Kombination aus bewährten Methoden, um die Symptome von ADHS zu lindern und Deine Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Aufklärung und Beratung (Psychoedukation)

Der erste und wichtigste Schritt in der ADHS-Therapie ist die Aufklärung. Sowohl betroffene Kinder als auch Erwachsene und deren Familien benötigen ein tiefes Verständnis für die Störung und die damit verbundenen Herausforderungen. Unsere Beratung zielt darauf ab, die Ursachen und Symptome von ADHS verständlich zu machen und hilfreiche Strategien für den Alltag zu entwickeln. Wir binden Eltern und auf expliziten Wunsch – Lehrer und Erzieher aktiv in diesen Prozess ein, um sicherzustellen, dass jeder Betroffene die bestmögliche Unterstützung erhält. Durch die Psychoedukation wird das Umfeld des Kindes oder Erwachsenen besser verstehen, wie es helfen kann, mit den Verhaltensauffälligkeiten umzugehen.

Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie ist eine der effektivsten Methoden, um ADHS-bedingte Verhaltensmuster zu verbessern. Bei Kindern ab dem Schulalter arbeiten wir daran, hyperaktives oder impulsives Verhalten zu reduzieren und gezielt positives Verhalten zu fördern. Mithilfe von Techniken wie positiver Verstärkung und systematischer Belohnung erlernt das Kind neue Strategien, um den Alltag besser zu meistern. Wir beziehen Eltern und auf expliziten Wunsch auch Lehrer aktiv in diese Therapie mit ein, um sicherzustellen, dass die erlernten Fähigkeiten auch im täglichen Leben angewendet werden können. In unserer Therapie konzentrieren wir uns darauf, das Selbstbewusstsein zu stärken und die sozialen Kompetenzen zu verbessern, damit sich das Kind oder der Erwachsene in verschiedenen Lebensbereichen wohler fühlt.

Eltern- und Lehrertraining

Unser Elterntraining vermittelt praktische Methoden, um besser auf das Verhalten des Kindes reagieren zu können, und hilft, eine positive Eltern-Kind-Beziehung zu fördern. Lehrer erhalten wertvolle Tipps, wie sie im Unterricht strukturierte Massnahmen umsetzen können, um ADHS-bedingte Probleme zu minimieren. Diese Unterstützung trägt massgeblich dazu bei, das Kind zu motivieren und seinen schulischen Erfolg zu fördern.

Stefan Sidler - Coach für mentales Training

Über Stefan Sidler – Dein Hypnosetherapeut

Ich bin Stefan Sidler, Dein erfahrener Therapeut bei BORN TO BE FREE. Mit meiner umfassenden Ausbildung und langjährigen Erfahrung in der ADHS-Therapie unterstütze ich Dich dabei, Deine individuellen Herausforderungen zu bewältigen und nachhaltige Veränderungen in Deinem Leben zu erzielen. Jede Therapie wird individuell auf Deine spezifischen Bedürfnisse und Ziele zugeschnitten, damit Du mehr Fokus, Ruhe und Lebensqualität erreichst.

Das Ziel der ADHS-Therapie 

Viele Leute fragen sich: Was ist eigentlich das Ziel einer ADHS-Therapie? Vorweg, es ist wichtig zu verstehen, dass ADHS eine neurobiologische Erkrankung ist, die nicht einfach „weggeht“. Aber das bedeutet nicht, dass Du oder Dein Kind mit den Symptomen und den Herausforderungen alleine gelassen werdet.

Das Hauptziel jeder ADHS-Behandlung ist es, die Kernsymptome wie Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität zu mindern. Doch es geht um mehr als das. Die Therapie verfolgt das Ziel, die persönliche Entwicklung, soziale Beziehungen und schulische Leistungen zu unterstützen. Dabei wird ein multimodales Behandlungskonzept genutzt, das verschiedene Bausteine – wie Verhaltenstherapie, Aufklärung und pädagogische Unterstützung – kombiniert.

Individuell abgestimmt auf die Bedürfnisse von Betroffenen, bezieht eine erfolgreiche ADHS-Therapie auch das soziale Umfeld – wie Eltern, Lehrer und Freunde – mit ein. So wird sichergestellt, dass Du oder Dein Kind die besten Chancen habt, die Herausforderungen des Alltags zu meistern und langfristig mehr Lebensqualität zu gewinnen.

Häufige Fragen

Nein, ADHS ist keine Erfindung der Pharmaindustrie. Es handelt sich um eine gut erforschte neurobiologische Störung, bei der bestimmte Botenstoffe im Gehirn, wie Dopamin und Noradrenalin, aus dem Gleichgewicht geraten. Zahlreiche wissenschaftliche Studien bestätigen, dass ADHS durch genetische und umweltbedingte Faktoren entsteht und nicht auf wirtschaftliche Interessen der Pharmaindustrie zurückzuführen ist.

Menschen mit ADHS haben ein Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn, insbesondere von Dopamin und Noradrenalin. Diese Neurotransmitter sind entscheidend für die Signalübertragung im Gehirn. Bei ADHS-Betroffenen werden diese Stoffe schneller abgebaut, was die Kommunikation zwischen den Nervenzellen stört und somit die Symptome wie Aufmerksamkeitsstörungen und Impulsivität hervorruft.

Ja, ADHS kann zuverlässig diagnostiziert werden, allerdings nicht durch einfache Bluttests oder Schnelltests. Fachärzte nutzen standardisierte Diagnoseverfahren, die ausführliche Patientengespräche, klinische Untersuchungen und Verhaltensbeobachtungen beinhalten. Diese Tests helfen dabei, ADHS eindeutig von anderen Störungen zu unterscheiden und eine präzise Diagnose zu stellen.

Psychopharmaka sind keine gefährlichen Drogen, solange sie korrekt und unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden. Sie beeinflussen den Stoffwechsel im Gehirn und können bei ADHS die Symptome deutlich lindern, indem sie das Ungleichgewicht der Botenstoffe korrigieren. Missbrauch oder unsachgemässe Anwendung kann jedoch – wie bei jedem Medikament – negative Auswirkungen haben.

ADHS „wächst“ sich nicht vollständig aus. Etwa 50 Prozent der Kinder mit ADHS lernen, ihre Symptome im Laufe ihres Lebens besser zu bewältigen. Dennoch bleibt ADHS für viele auch im Erwachsenenalter eine Herausforderung. Die Symptome können sich mit der Zeit verändern, beispielsweise von äusserer Hyperaktivität zu innerer Unruhe. Eine frühzeitige Therapie hilft, den Umgang mit ADHS langfristig zu verbessern.