
Psychische Blockaden
Was ist eine Blockade überhaupt? Welche Arten von Blockaden gibt es und wie können sie gelöst werden? Eine mögliche Definition von «Blockade könnte sein: «Eine Blockade ist ein Hindernis, das den vollen Handlungsspielraum einschränkt». Eine Blockade hindert Dich also, Dein volles Potenzial auszuschöpfen. In diesem Blog-Beitrag gehe ich auf das Thema «Psychische Blockaden» und wie Du diese (eventuell) selber auflösen kannst ein.
Arten von Blockaden
Grundsätzlich können wir zwei Arten von Blockaden unterscheiden:
Körperliche Blockaden, wie beispielsweise:
- Blockade eines Gelenkes
- Eingeschränkte Atmung (z.B. Schnupfen)
- Verschluss eines Blutgefässes (Schlaganfall, Lungenembolie)
- Muskelverspannungen
Psychische Blockaden, wie beispielsweise:
- Mentale Blockaden, z.B. kreisende negative Gedanken, die zu keiner Lösung führen, Selbstmanipulierende Gedanken, wie: Ich kann das nie, ich bin zu blöd, ich schaff das nicht etc.
- Emotionale Blockaden, z.B. irrationale Angst, Wut etc., die eine angemessene Reaktion auf bestimmte Ereignisse verunmöglichen.
- Systemische Blockaden, z.B. Mama, ich mach es wie Du! Ich habe auch keine gute Beziehung. Man(n) erlaubt sich nicht erfolgreicher zu werden als der Vater.
Psychische Blockaden können sich auf den Körper auswirken und dort wiederum zu Blockaden oder anderen Beschwerden führen. In der Fachsprache nennt man das Psychosomatik (altgriechisch psyche = Atem, Hauch oder Seele; soma = Körper, Leib oder Leben). Gemäss dem Bundesverband Deutscher Internisten kann bei etwa 40 Prozent aller Patienten mit Herzbeschwerden ein Bezug zu einem typischen Konflikthintergrund gefunden werden.
Psychische Blockaden hindern Menschen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Sie bleiben weit hinter ihren Möglichkeiten zurück, auch wenn sie sich intensiv und diszipliniert auf ihr Ziel vorbereiten. Mögliche Beispiele können sein:
- Gut auf die Prüfung vorbereitet: dann aber ein Blackout.
- Eine Mutter, die alles unter Dach und Fach hat und selbstbewusst ihren Weg geht: jedes Wort der eigenen Mutter/Schwiegermutter wird jedoch auf die goldene Waagschale gelegt und in vielen Fällen als unangemessenen Kritik, persönlichen Angriff oder Frechheit empfunden.
- Immer Trainingsbester: im Wettkampf passieren blöde Fehler oder die Leistung kann nicht mehr abgerufen werden.
- Ein kommunikativer und sympathischer Mensch: bei gewissen Themen und Situationen reagiert er über, ist sofort auf 180, tut oder sagt Dinge, die ihm später sehr leid tun.
- Ein attraktiver Mann, der fest mitten im Leben steht: wenn es aber um das Kennenlernen einer möglichen Partnerin geht, verhält er sich plötzlich wie ein Angsthase oder wie der erste Mensch auf Erden.
- Viel Zeit, Geld, Engagement in eine Ausbildung investiert: kurz vor dem Ende kommen Gedanken der Unfähigkeit und Abbruch.
- Einen tollen Vortrag zusammengestellt und perfekt einstudiert: Schwitzen, Herzklopfen, Versprecher und den Faden verloren, jede Sekunde wird zur Tortur.
Bestimmt fallen Dir noch weitere Situationen/Möglichkeiten von Blockaden ein.
Ursachen
- Negative und unverarbeitete Erlebnisse: Sie entstehen dann, wenn die normalen, passenden Emotionen, die dazu gehört hätten (in der Vergangenheit) nicht gelebt worden sind.
Ein kleines Beispiel dazu: Nehmen wir einmal an Deine Mama hat fest mit Dir geschimpft oder Dich ungerechtfertigt bestraft. Gerne hättest Du Deine Wut gezeigt oder vielleicht die Trauer zugelassen. Das hast Du aber nicht. Du hast «hinunter geschluckt» bzw. hast Dich nicht wehren können.
Auch bei einem Trauma werden die Emotionen oft nicht ausgelebt. Das Trauma war so belastend und konnte nur unzureichend verarbeitet werden (es konnte auch keine emotionale Verarbeitung stattfinden). Häufig werden solche Erlebnisse in das Unterbewusstsein verdrängt. Sie zeigen sich im Erwachsenenleben nur durch Verhalten, welches wir oft schwer erklären können. Zum Beispiel irrationales Verhalten wie starke Wut, unerklärbare Trauer, übertriebene Eifersucht, irrationale Ängste etc. – Emotionen, die schwer erklärbar sind und die Lebensqualität immer wieder belasten.
- Prägungen/Suggestionen: Seelische Blockaden können auch durch Aussagen von anderen Personen, die Du in Deiner Vergangenheit irgendwann mal gehört hast, entstehen. Oft handelt es sich hierbei um Aussagen von Autoritätspersonen wie Eltern, Lehrer, (früher) Pfarrer, deren Aussagen (Suggestionen), bei Kindern oft ein Leben lang im Unterbewusstsein hängen bleiben. Oder wir haben bestimmte Aussagen wiederholt gehört und haben diese irgendwann als wahr angenommen.
Zum Beispiel: „Um geliebt zu werden, muss ich perfekt sein“, „damit ich Anerkennung bekomme, muss ich ständig arbeiten, ohne Fleiß kein Preis, aus Dir wird sowieso nichts, Du bist zu blöd, Du kannst nichts, Du bist schlecht in Mathe, etc.“
- Falschinterpretationen: Zum Beispiel ein Klassiker: „Reiche sind geizig undarrogant.“ Du selbst möchtest niemals geizig und arrogant sein. Klar, das sind ja keine Attribute mit denen man sich gerne schmückt. Leider wurden hier völlig verschiedenen Dinge miteinander verbunden, nämlich reich sein – geizig und dann noch arrogant. Man soll es nicht glauben aber das kann jemanden daran hindern, wirklich gutes Geld zu verdienen.
- Systemische Verstrickungen: Dieses Thema ist zu umfassend, um ihm hier gerecht zu werden. Aber vielleicht kennst Du das auch, dass sich in Deiner Familie gewissen «Sachen» eventuell sogar seit Generationen immer wieder wiederholen. Das könnte ein Beispiel einer «systemischen Verstrickung» sein (Prägungen, die über Generationen entstanden sind). Hier gilt es, aus der Gefangenschaft des Kreislaufes auszubrechen.
Blockade auflösen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Blockade aufzulösen. Gerne gehe ich hier auf zwei Möglichkeiten kurz ein:
- Selbsthilfestrategie Meditation: Eine häufig erstaunlich wirkungsvolle Möglichkeit, um eine Blockade aufzulösen, kann eine spezifische «Blockadenlösungs-Meditation» sein. Bei der Blockadenlösungs-Meditation wird das «Auffinden» und «Loslassen» der Ursachen für die Blockade komplett dem Unterbewusstsein überlassen. Das heisst, es findet kein bewusster «Transfer» der Ursache vom Unterbewusstsein ins Bewusstsein statt (Bewusstwerdungsprozess), um dann gezielt mit der Ursache zu arbeiten. Diese ganze «Arbeit» des Loslassens/Bereinigens wird komplett dem Unterbewusstsein überlassen. Daher ist dies eine sehr sanfte, schonende Art und Weise, um sich einer Blockadenlösung zu widmen. Ich empfehle, diese Technik zu ergänzen mit regelmässigen Visualisieren des gewünschten Zielzustandes.
- Hypnose mit Regression: Blockaden können beispielsweise in Hypnose mittels einer Regression aufgedeckt werden. Durch das Bewusstwerden der Ursache der Blockade, kann diese therapeutisch neutralisiert werden. Wenn Du mit einer Selbsthilfestrategie nicht zum Ziel gekommen bist, kann es hilfreich sein, Dir dazu professionelle Unterstützung zu gönnen.
Nicht für alle Menschen sind die gleichen Methoden geeignet und erfolgreich und manchmal braucht es eventuell auch mehrere Anläufe. Was Du eventuell über Jahrzehnte mit Dir “rumgeschleppt” hast, kann manchmal – aber eben nicht immer – ganz einfach aufgelöst werden. Erfreulicherweise ist das menschliche Gehirn bis ins hohe Alter in der Lage neue Verknüpfungen herzustellen (Hirnplastizität). Veränderung ist also möglich und das ist doch eine gute Nachricht, oder?
Negative Gefühle = Blockade?
NEIN, dem ist auf keinen Fall so! Viele negative Gefühle stehen nicht mit einer Blockade in Verbindung. Häufig sind sie einfach Wegweiser, die uns aufzeigen, dass wir etwas verändern sollten. Vielleicht zeigen Dir negative Gefühle einfach auf, dass Beispielsweise in Deiner Partnerschaft ein Thema angegangen werden sollte, dass eine berufliche Neuorientierung vorgenommen werden sollte, eine Freundschaft besser zu beenden wäre, vermehrt Ruhe- und Auszeiten in den Alltag einbaut werden sollten etc. – Gefühle sind Wegweiser und oft sind es gerade die Unangenehmen, die es uns ermöglichen uns weiter zu entwickeln und zu wachsen.
Hast Du Fragen zum Thema «Blockaden». So zögere bitte nicht, mich zu kontaktieren.
Herzlichst
STEFAN SIDLER
Gründer und Inhaber von BORN TO BE FREE
Quelle: www.erfolgspsychologie.at
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