
Du kannst Dich selber stärker machen
der Schlüssel dazu ist die Selbstreflexion. Deine Trainer – egal ob der Athletiktrainer, Dein Techniktrainer oder Dein Mentaltrainer – sie spielen alle eine wichtige Rolle, damit Du Dich sportlich weiterentwickelst und noch erfolgreicher wirst. Ein genau so wichtiger Trainer allerdings bist Du selber. Niemand kennt Dich so gut, wie Du selber. Niemand steht Dir so nahe wie Du selber. Niemand kann Dich so gut einschätzen wie Du selber. Niemand kann Dich so oft trainieren wie Du selber. Trotzdem verlassen sich viele Sportler stark auf Ihre Trainier – was durchaus gut ist. Denn Deine Trainer können Dich von aussen trainieren. Du aber, kannst Dich von innen trainieren. Wenn beides – das Training von aussen und das Training von innen – optimal zusammenspielen, dann gelingt es Dir auch, Dein Potenzial optimal auszuschöpfen. Also, vertrau nicht nur Deinen Trainern sondern auch Dir selber. Um Dich selber optimal zu trainieren braucht es nicht mehr und nicht weniger als regelmässige Selbstreflexion.
Was versteht man unter Selbstreflexion überhaupt?
Selbstreflexion ist im Grunde nicht anders als Deine Fähigkeit, Dir darüber bewusst zu sein, wie Du wahrnimmst, was Du denkst, wie Du Dich fühlst und wie Du Dich verhältst. Selbstreflexion hat also sehr viel mit Achtsamkeit und Bewusstsein zu tun.
Wenn Du achtsam durch Dein Sportlerleben gehst, bist Du selber fähig, das was Du tust zu analysieren, ähnliche wie Deine Trainier nur mit viel mehr Tiefgang, da nur Du wirklich in Dich selber hineinschauen kannst.
Das heisst nicht, dass Du nicht mehr auf Deine Trainer hören sollst. Deine Trainer können Dir wertvolle Inputs von aussen geben. Je achtsamer, bewusster Du Dich jedoch selber wahrnimmst, umso besser und erfolgreicher wird Deine Zusammenarbeit mit Deinen Trainern werden.
Deine Trainer können nicht von aussen in Dich hineinblicken. Deshalb können sie auch nur mit Deiner Mithilfe Deine Gedanken und Gefühle analysieren und daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Daher ist es von grosser Wichtigkeit, dass Du den Part der Selbstreflexion übernimmst, damit Du Dein Potenzial nicht verschwendest.
Achtsamkeit
Wenn Du Dich selber genau beobachten und wahrnehmen lernst, kannst Du erkennen, was Dich wirklich zurückhält und woran Du immer wieder scheiterst. Dabei ist es nicht wichtig, dass Du Dich auf die offensichtlichen Punkte wie zum Beispiel die Technik konzentrierst, welche Deine Trainer selber noch viel besser erkennen können. Es geht viel mehr um das, was unter der Oberfläche – also in Deiner eigenen Tiefe – verborgen ist. Das sind Deine Dich hindernden Erfahrungen und Glaubenssätze.
Nur Du kannst wissen, was Du in bestimmten Situationen wirklich gedacht hast. Nur Du kannst wissen, wie Du Dich in bestimmten Situationen wirklich gefühlt hast. Deshalb bist Du auch Dein wichtigster Mentaltrainer. Dein «externer» Mentaltrainer kann Dich in diesem Prozess «nur» leiten. Die wirkliche Tiefenarbeit kannst Du aber viel effizienter durchführen. Nicht umsonst sagt man in der Hypnosetherapie, dass jede Hypnose im Grunde genommen eine Selbsthypnose ist. Der Hypnosetherapeut leitet und begleitet Dich. Ohne Deine «Mitarbeit» ist er aber ziemlich machtlos.
Gerne mache ich Dir ein Beispiel, damit Du noch besser verstehen kannst, wie wichtig Selbstreflexion ist:
Stell Dir einmal vor, Du bist mitten im Wettkampf und Dir unterläuft ein grober Fehler, der Dir oder Deiner Mannschaft den Sieg kosten kann. Es ist ein Fehler, der dir im Training schon ganze lange nicht mehr passiert ist. Eigentlich kann Dir dieser Fehler gar nicht passieren, Da Du die richtige Technik schon tausendmal trainiert hast und es im Training immer funktioniert.
Was man von aussen nicht sehen kann, ist vielleicht Deine unterbewusste Angst vor dem Scheitern und der Zweifel der ständig an Dir nagt: «Ich weiss nicht, ob ich das kann.»
Ohne Selbstreflexion werden die Trainer wahrscheinlich noch mehr und noch spezifischer an der Technik oder Taktik schleifen. Die unbewussten Ängste und Zweifel werden aber trotz dem noch intensiveren Training bleiben und Dich von Deiner optimalen Leistung abhalten.
Lerne zu reflektieren
Häufig sagt man: « Wir lernen durch Erfahrung.» Dies ist jedoch nicht ganz korrekt. Wir lernen, indem wir unsere Erfahrungen reflektieren (John Dewey).
Erst wenn Du Dir erlaubst nach innen zu schauen und Deine Gedanken und Gefühle zu analysieren, fällt dir auf, was die wirkliche Ursache für Dein Scheitern ist. Nur so kannst Du das eliminieren, was Dich immer wieder davon abhält Dein Potenzial auszuschöpfen.
Doch bei Selbstreflexion geht es nicht nur darum, negative Aspekte zu entdecken und Schwachstellen zu finden. Du hast dadurch auch die Möglichkeit, Dir bewusst zu werden, was schon gut funktioniert. Dies ist für die Stärkung Deines Selbstvertrauens wichtig.
Wenn dann bei der nächsten Trainingseinheit wieder einfach alles funktioniert, dann solltest Du das nicht einfach so hinnehmen, sondern auch hier ganz bewusst, Dein Wahrnehmen, Denken, Fühlen und Handeln analysieren. Schliesslich hast Du im Training offenbar vieles richtig gemacht und es ist für Dich von Vorteil, wenn Du genau weisst, wie sich das für Dich angefühlt hat, denn schliesslich soll genau das so oft wie möglich wiederholt werden können.
Wann immer Du Dich selbst und Deine Leistungen reflektierst, bist Du also nicht nur auf der Suche nach dem, was noch nicht gut läuft. Du bist ebenso auf der Suche nach all deinen Stärken, Erfolgen und positiven Erfahrungen. Diese werden leider oft gerne vergessen.
Selbstreflexion mit Fragen
Selbstreflexion ist gar nicht schwierig. Oft brauchst Du nicht mehr als drei einfache Fragen, um Deine mentalen und emotionalen Abläufe zu analysieren:
- Was lief gut?
- Was lief noch nicht so gut?
- Was kann ich beim nächsten Mal besser machen?
Mit diesen drei Fragen deckst Du Die wichtigsten Bereiche der Selbstreflexion ab:
- Du erkennst Deine Stärken und nimmst Deine Erfolge wahr.
- Du legst Deine Schwachstellen offen.
- Du lernst aus jeder Situation und wirst dadurch noch besser.
Die Routine der Selbstreflektion kannst Du nicht nur nach Wettkämpfen oder nach einzelnen Trainingsdurchführen, sondern beispielsweise auch zum Jahresende. Viel zu oft gehen wir einfach ins neue Jahr, ohne die Geschenke des vergangenen Jahres mitzunehmen. Denn egal was passiert ist, eines ist sicher: Du hast Erfolge gefeiert und Du hast Fehler gemacht.
Noch ein kleiner Tipp zum Schluss:
Wenn Du am Abend vor dem Einschlafen reflektierst, so empfehle ich Dir die folgende Reihenfolge:
- Was lief noch nicht so gut?
- Was kann ich beim nächsten Mal besser machen?
- Was lief gut und für was bin ich dankbar?
Der Vorteil dieser Reihenfolge ist, dass Du mit guten Gedanken und mit einem positiven Gefühl der Dankbarkeit einschlafen wirst. Du wirst feststellen: Allein schon diese Tatsache kann eine ganz neue Qualität in Dein Leben bringen.
Viel Spass und Erfolg
Hast Du Fragen zu diesem Thema. Du darfst mich gerne kontaktieren.
Herzlichst
STEFAN SIDLER
Gründer und Inhaber von BORN TO BE FREE
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